Krebs in der Familie
Es gibt Familien, in denen Brustkrebs, Eierstockkrebs oder Darmkrebs gehäuft vorkommt. Es sind jedoch nur rund 5 % aller Krebserkrankungen, die durch erbliche Veranlagung bedingt sind – man spricht hier von "familiären Krebserkrankungen".
Eine Häufung von Krebs in Ihrer Familie bedeutet nicht automatisch, dass auch Sie an Krebs erkranken! Um dies festzustellen, gibt es spezielle Kriterien und Untersuchungen.
Bei Verdacht auf familiären Brust- und Eierstockkrebs besteht die Möglichkeit, eine genetische Beratung/Testung vornehmen zu lassen. Dieser Test sagt jedoch nicht, wann, an welcher Krebsart oder ob überhaupt eine Krebserkrankung eintreten wird, sondern kann lediglich auf ein erhöhtes Risiko hinweisen.
Ein positives Testergebnis weist auf ein wesentlich erhöhtes Risiko hin, besagt aber nicht, dass eine Krebserkrankung eintreten wird. Bei einem negativen Testergebnis besteht kein nachgewiesenes genetisches Risiko für eine Krebserkrankung. Das bedeutet aber nicht, dass Sie nicht im Laufe Ihres Lebens an Brustkrebs/Eierstockkrebs erkranken können. Lesen Sie mehr dazu in der Broschüre „Gynäkologische Krebserkrankungen“.
Männer, deren Brüder und/oder Väter an einem Prostatakarzinom erkrankt sind/waren, weisen ein doppeltes Risiko auf, im Laufe ihres Lebens an Prostatakrebs zu erkranken. Diese Männer sollten mit der Prostatakrebs-Vorsorge bereits ab dem 40. Lebensjahr beginnen.
Haben Sie in Ihrer Familie nahe Verwandte, die an Darmkrebs erkrankt waren/sind, sollten Sie unbedingt VOR dem 50. Lebensjahr eine Darmspiegelung durchführen lassen. Sind/waren in Ihrer Familie zwei oder mehrere nahe Verwandte an Darmkrebs erkrankt, dann besteht auch hier die Möglichkeit einer genetischen Testung.
Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt über Ihre Familiengeschichte. Auch in den Beratungsstellen der Österreichischen Krebshilfe erhalten Sie weitere Informationen.