Gründer
Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg
Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg * 1860 in Steinhaus b. Wels ✝ 1939 in St. Valentin
Anton Freiherrr von Eiselsberg hat in Wien, Würzburg, Zürich und Paris studiert und promovierte 1884. Die Bedeutung von Eiselsberg liegt vielleicht nicht so sehr in seinen schöpferischen wissenschaftlichen Leistungen als darin, dass es ihm vergönnt war, eine der größten deutschen Chirurgenschulen zu gründen. 19 Schüler mit Namen von gutem Klang hat er erzogen und viele von ihnen haben es zu Ordinariaten gebracht. Er leitete 30 Jahre die erste Chirurgische Universitätsklinik in Wien und war einer der Gründer der Österreichischen Krebshilfe 1910. Als weiterer Verdienst muß die 1905 gemeinsam mit Hochenegg erfolgte Gründung der Unfallstation gesehen werden. Nur wenige Jahre später kann er seine Erfahrungen für die Verwundeten des Ersten Weltkrieges nutzen. Tragisch ist sein Tod bei einem Eisenbahnunglück in Niederösterreich. Am 25. Oktober 1939 entgleist der Schnellzug nach Wien im Bahnhof von St. Valentin. Eiselsberg verstirbt unmittelbar am Unfallsort.
Prof. Dr. Julius v. Hochenegg
Hofrat Prof. Dr. Julius von Hochenegg (2. Vizepräsident) * 1859 in Wien † 1940 in Wien
Julius von Hochenegg war der Sohn eines bekannten Wiener Rechtsanwaltes. Seine Gymnasialzeit sowie sein Universitätsstudium absolvierte er größtenteils in Wien, wo er auch im Jahre 1884 promoviert wurde. 1901 wurde er mit dem Titel und der Stellung eines ordentlichen Professors ausgestattet. 1904 wurde er zum Vorstand der Zweiten Chirurgischen Universitätsklinik in Wien ernannt und hatte diese Stellung bis zu seinem Scheiden vom akademischen Lehramt inne. Die ihm vielfach verliehenen Würden, Auszeichnungen und Ämter, unter anderem fungierte er als 2. Vizepräsident der Österreichischen Krebshilfe, konnten nur der Versuch einer schwachen äußeren Anerkennung seiner Leistungen sein. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse werden von seinen dankbaren Schülern zum Wohle zahlreicher Patienten weitergetragen und das Wirken dieses großen österreichischen Arztes von ihnen als Vorbild erhalten.
Dr. Alexander Fraenkel
Hofrat Dr. A. Fraenkel (Schriftführer) * 1857 in Jassy † 1940 in Hinterbrühl
Der österreichische Militärsarzt wanderte in seiner Jugendzeit auf die Kriegsschauplätze des Balkan und wurde dort ein großer Kriegschirurg. Er lieferte auch kriegschirurgische Mitteilungen aus dem Deutsch-Ordensspital in Belgrad. Zurück in Wien schuf Fraenkel an der Polyklinik eine neue Lehrstätte mit glänzenden Operationserfolgen und zahlreichen Schülern. Man gedenke besonders seiner glänzenden Verteidigungschrift im Rechtsstreite zwischen der Österreichischen Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheiten mit der seinerzeitigen niederösterreichischen Stadthalterei, als es sich darum handelte, das Vermächtnis einer wohltätigen Dame für die Krebsforschung zu retten. Fraenkel setzte sich auch insbesondere dafür ein, um der Stadt und auch dem Lande die notwendige Anzahl von Spitälern zu verschaffen.
Prof. Dr. Richard Paltauf
Hofrat Prof. Dr. Richard Paltauf (1. Vizepräsident) * 1858 in Judenburg † 1924 in Wien
Als Sohn des Judenburger Bezirksarztes wurde Richard Paltauf am 9.2.1858 geboren, absolvierte das Gymnasium in Graz, wandte sich dort den medizinischen Studien zu und wurde am Weihnachtstag des Jahres 1880 zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. 1892 wurde er in Wien zum Extraordinarius für Pathologische Anatomie ernannt, ein Jahr später übernahm er die Leitung der Prosektur des Rudolfspitals und auch die des Institutes für Pathologische Histologie und Bakteriologie. Es bedarf keiner besonderen Betonung, dass Paltauf in den verschiedenen fachwissenschaftlichen Vereinen, wie der Österreichischen Krebshilfe und vielen anderen eine führende Rolle zufallen musste. Gewissenhafte Arbeit und Streben nach Wahrheit zeichneten den ernsten und vornehmen Mann aus, der mit diesen seinen Eigenschaften fast durch vier Jahrzehnte die Wiener medizinische Schule und durch diese einen großen Teil der Ärzteschaft Österreichs beeinflusste.
Dr. Ludwig Teleky
Dr. Ludwig Teleky (Bibliothekar) * 1872 in Wien † 1957 in New York
Ludwig Teleky entstammte einer alten Arztfamilie. Schon während seines Medizinstudiums in Wien besuchte er Vorlesungen über Nationalökonomie und war ein eifriges Mitglied des studentischen "Sozialwissenschaftlichen Bildungsvereins". Nach der Promotion 1896 ließ er sich zunächst in Wien als Arzt nieder. Er betätigte sich daneben noch in einer chirurgischen Ambulanz, später als Geschäftsführer des Österreichischen Zentralkommitees für Tuberkulosebekämpfung und der Gesellschaft für Krebsbekämpfung; zuletzt arbeitete er auch im Österreichischen Ministerium für Volksgesundheit. Während des Weltkrieges 1914-1918 war er als Militärarzt in verschiedenen Infektionsspitälern des östlichen Kriegsschauplatzes tätig. Im Jahre 1930 wurde er mit dem Devotopreis der Lombardischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Die um 1932 beabsichtigte Verleihung des Professortitels wurde allerdings aus politischen Gründen (da Teleky kein Vollarier war) vereitelt. 1939 ließ er sich in den USA nieder und 1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Die Zahl seiner literarischen Veröffentlichungen aus den verschiedensten Gebieten der Sozialhygiene und der Arbeitsmedizin betrug bis 1939 188. Teleky war als Mensch und Wissenschaftler eine Persönlichkeit von ungeheurer Tatkraft und bewunderungswürdigem Fleiß. Er war einer der Begründer der modernen Arbeitsmedizin von internationalem Ruf gewesen; sein Name wird mit der Arbeitsmedizin dauernd verknüpft bleiben.
Dr. Josef Winter
Dr. Josef Winter, Bibliothekar * 1857 in Wien † 1916 in Wien
Dr. Joseph Winter wurde am 2.2.1857 in Wien geboren. Er promovierte 1881 an der Universität Wien. Er war zunächst Operateur im AKH und ließ sich dann als Arzt für Allgemeinmedizin nieder. Er wurde so auch zum Hausarzt der Familie des Großindustriellen Mautner. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit betätigte er sich als Schriftsteller und Sammler von Puppenspielen. Er starb am 6.7.1916 als k.k. Stabsarzt in Wien.