Die Sonne scheint überall – nicht nur am Strand!

Seit 1988 informiert die Österreichische Krebshilfe gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie mit der Aktion „Sonne ohne Reue“ über Hautkrebsvorsorge. Trotz aller Warnungen sind Hautkrebserkrankungen gestiegen: 2012 erkrankten bereits 1.600 Menschen in Österreich an der aggressivsten Hautkrebsform, dem Melanom.

Bereits 4 % aller krebserkrankten Menschen Österreichs leiden an Melanomen der Haut, Tendenz steigend. Im Kampf gegen Hautkrebs hat die Früherkennung besonderen Stellenwert: rechtzeitig erkannte und operierte Melanome können eine vollständige Heilung bedeuten. Das ist auch das Ziel der Krebshilfe Aktion „Sonne ohne Reue“: „Die Sonne spielt einen wesentlichen Faktor in der Melanomentstehung. Das sollte man sich gerade jetzt am Beginn der Sommermonate bewusst sein,“ erläutert Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Denn der vernünftige Umgang mit der Sonne kann verhindern, dass das Melanom auftritt. „Wir möchten heuer mit unserer Initiative vor allem jene Menschen erreichen, die tagtäglich der Sonne ausgesetzt sind, weil sie im Freien arbeiten,“ so Sevelda. „Die Sonne scheint überall, nicht nur am Strand“ lautet daher das diesjährige Motto, das auch von der pan-Europäischen Kampagne Euromelanoma ausgerufen wurde.

„Die beste Vorsorge im Kampf gegen den Hautkrebs ist die Vermeidung von extremer Sonnenbestrahlung – das bedeutet Sonnenschutz durch Sonnencremen, Kleidung und Schatten,“ erklärt dazu Univ. Prof. Dr. Hubert Pehamberger, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Melanom und dermatologische Onkologie der ÖGDV. „Vielen Menschen ist dies im Urlaub zwar bewusst, vergessen aber oft im Alltag auf den passenden Sonnenschutz,“ so Pehamberger. Der zweite wichtige Vorsorge-Punkt ist die Selbstkontrolle der Haut. Wenn sich Muttermale verändern, sind sie melanomverdächtig. In diesem Stadium sollte keine Zeit versäumt werden und sofort der Hautarzt aufgesucht werden. Die dritte Vorsorgesäule ist die regelmäßige Hautkontrolle beim Arzt. „Das sind auch die wichtigsten Appelle unserer Aktion „Sonne ohne Reue“, so Sevelda.

Mehr Erkrankungen, weniger Todesfälle

Der wesentlichste Grund für den Anstieg der Hautkrebsfälle in Österreich ist die ungeschützte UV-Bestrahlung. „Dabei ist dieses Risiko am einfachsten vermeidbar,“ bekräftigt Pehamberger. Auch die WHO hat UV natürliche (ungeschützte) Sonnenbestrahlung und künstliche Bestrahlung zu Bräunungszwecken (Solarien) als krebserregend eingestuft.

Ob der viel zitierte Klimawandel – insbesondere das Ozonloch – eine unmittelbare Auswirkung auf die Entstehung von Hautkrebs hat, ist derzeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Wichtig ist aber in jedem Fall, nur mit entsprechendem UV-Schutz die Sonne zu genießen. „Der richtige Sonneschutz ist das Um und Auf der Hautkrebsvorbeugung, jedoch kein Freibrief zum Sonnenbraten“, ermahnt Prof. Pehamberger.

Erfreulicherweise nehmen die Hautkrebs-Todesfälle im Vergleich zu den Neuerkrankungen in Österreich ab. Denn viele Erkrankungen werden heute früher entdeckt. Die gängige Untersuchung und digitale Dokumentation von pigmentierten Läsionen (Muttermale und Melanom) mittels Hautmikroskopie erzielt eine deutliche Verbesserung der Früherkennung. Auch die Therapie des Hautkrebs ist durch die Errungenschaften der zielgerichteten Krebstherapie in den letzten Jahren wesentlich verbessert worden. „Diese Fortschritte tragen noch mehr dazu bei, dass sich die Heilungs- und Überlebenschancen bei Hautkrebs erhöhen,“ so Pehamberger.

Neue Broschüre:

Die neue Krebshilfe-Broschüre „Sonne ohne Reue“ informiert ausführlich über alle wichtigen Aspekte zum richtigen Umgang mit der Sonne. Sie ist kostenlos bei der Krebshilfe erhältlich und liegt ab sofort in allen Apotheken auf.

Danke den Kooperationspartnern:

Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie, Österreichische Apothekerkammer, La Roche Posay, CapCool

Weitere Informationen unter: www.sonneohnereue.at

Kontakt:
Österreichische Krebshilfe, Mag. Martina Löwe, loewe(at)krebshilfe.net, Tel. 01/7966450

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 Doris Kiefhaber
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